Wasserknappheit im Landkreis Hof am 7.2. mit Hagen Rothemund
Wir alle merken es schon längst: das Klima ändert sich - zu heiße Sommer mit sintflutartigen Unwettern, zu warme Winter mit viel zu wenig Niederschlag. Das hat selbstverständlich Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel. Wie es um den Landkreis Hof bestellt ist, darüber referierte am heutigen Freitag, den 7.2.2020 Flussmeister Hagen Rothemund vom Wasserwirtschaftsamt Hof. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sind unserer Einladung gefolgt und hörten gespannt einem Thema zu, das uns alle betrifft.
Ob beim Spaziergang durch die Natur, wenn man auf trockene Flussbetten statt Bäche trifft oder an Weihnachten, welches schon lange nicht mehr weiß war: Dass sich die Natur verändert, kann niemand mehr leugnen. Auch der Wasserstand wird auf Grund fehlender Niederschläge immer tiefer. Noch merken wir das im Alltag nicht, denn wann immer wir den Wasserhahn aufdrehen, es kommt frisches Trinkwasser. Damit dies auch noch möglichst länger so bleiben kann, geben Rothemund und seine Kollegen jeden Tag ihr Bestes, um so viel Wasser wie möglich "einzufangen". Bäche und Flüsse müssen hierfür entschlammt und die Flussbetten mit Kies aufgefüllt werden, um genügend Sauerstoff in das Wasser zu bekommen und ein zu schnelles Versickern ins Erdreich zu verhindern. Ein Königsweg und eine Dauerlösung ist dass nicht, aber derzeit die einzig praktikable Lösung, um so viel Wasser wie möglich speichern zu können. Rückhalte- und Speicherbecken wie dem Förmitzspeicher geht buchstäblich das Wasser aus, ein dauerhaft dosiertes Nachlassen in die Saale ist nicht mehr möglich. Der fehlende Niederschlag und die fehlende Schneeschmelze auch in diesem Jahr verstärken zusätzlich die Problematik.
Die Frage ist, ob der Bau von mehr Speichern und die konzentrierte Hinleitung von Gewässern in diese eine Lösung wäre? Ein klares "Jein" vom Experten des Wasserwirtschaftsamts. Durch die langen politischen Laufzeiten (Baugenehmigungen, etc.) dauert es Jahre, bis solche Projekte umgesetzt werden würden. Und da sich die Situation jedes Jahr weiter verschärft, ist das keine Option, auf die man kurzfristig setzen kann.
Was bleibt also? Zum einen die Hoffnung auf mehr Niederschlag, der nicht sintflutartig über die Flächen rauscht und lediglich Überschwemmungen verursacht, zum anderen der eindringliche Appell an uns Menschen, noch viel bewusster mit unserem wertvollsten Gut Wasser umzugehen und das eigene Handeln zu überdenken. Jeder Kubikmeter der eingespart werden kann hilft, die Ressourcen aufzusparen, die Natur und Vegetation zu schonen und uns Menschen, eine limitierte Wassernutzung wie in den USA teilweise Gang und Gäbe so lang wie möglich zu vermeiden.
